Liebe Steffi69,
zuerst müsste einmal abgeklärt werden, ob es sich um einen Augendefekt handelt, oder "nur" um eine schlechte Verarbeitung im Hirn. Zum ersten kann ich natürlich nichts sagen.
Zum zweiten gibt es Möglichkeiten, die Umsetzung der Dreidimensionalität in die Zweidimensionalität zu trainieren. Meiner Erfahrung nach hilft am besten die Anschauung.
Nehmen Sie einen Spielwürfel und stellen ihn auf den Tisch. Ihr Sohn soll den Würfel nun von allen Seiten betrachten (ohne anzufassen) und sagen, was er sieht. Diese Ansichten soll er aufzeichnen. (Ein Quadrat mit einer Würfel-6 von oben, ein Quadrat mit einer Würfel-3 von vorne usw.)
Wenn dies geklappt hat, nehmen Sie eine quaderförmige Schachtel (Teebeutelschachtel o.Ä.) und bekleben jede Seite mit einer anderen Farbe. Auch diese stellen Sie auf den Tisch und ihr Sohn soll nun die verschiedenen Seiten betrachten und die Rechtecksflächen, die er sieht, mit der entsprechenden Farbe aufzeichnen. So können Sie mit weiteren Körpern fortfahren. Wichtig ist, dass er immer mit Worten beschreibt, was er sieht.
Zur Einführung des Themas "Ansichten" baue ich mit den Kindern (in Klasse 2) ein Häuschen, bei dem die Seitenwände nummeriert sind (Siehe MATHETIGER 2 Seite 65). Dieses Häuschen fotografiere ich dann (vor den Augen der Kinder) von allen Seiten mit einer Digitalkamera. Jedes Foto schauen wir dann auf dem Computer an. Anschließend zeichnen die Kinder die Ansichten ins Heft.
Ich hoffe, diese Tipps helfen Ihrem Sohn und Ihnen weiter.
Viele Grüße
Thomas Laubis
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